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Südring: Keine Barrieren mehr!

Der Südring schneidet durch Wilten wie ein Fluss. Aber leider nicht wie einer, der leise plätschert oder beruhigend rauscht, der im Sommer Abkühlung spendet und aus dem man sich leckere Fische holen kann, nein, eher wie ein giftiger, laut tosender, in dem man sofort ertrinkt, sollte man aus Versehen hineinfallen.

 

Menschen wollen Straßen, wie auch Flüsse, queren. Dazu hat man sie früher auf Brücken oder in Unterführungen geschickt. Die Menschen mussten in andere Ebenen ausweichen, denn der Autoverkehr durfte ja nicht aufgehalten werden.

 

In der modernen Verkehrsplanung macht man das nicht mehr. Da wird der Autoverkehr so weit entschleunigt und gegebenenfalls auch auf eine Spur verengt, dass zu Fuß Gehende und mit dem Fahrrad Fahrende den Auto-Strom bequem und gefahrlos an der Oberfläche queren können.
In Wien, beispielsweise, hat man begonnen, Unterführungen unter dem Gürtel stillzulegen. Die Menschen müssen dort jetzt nicht mehr in dunkle Löcher hinabsteigen, sie dürfen stattdessen im hellen Tageslicht breite Schutzwege an der Oberfläche nutzen.

 

In Innsbruck hat man noch vor wenigen Jahren Unterführungsbauwerke am Südring errichtet, die jegliche Richtlinien und Vorschriften bezüglich Barrierefreiheit missachten. Mobilitätseingeschränkte Menschen haben dort jeden Tag große Probleme.
In der gestern veröffentlichten Kurzdoku von Heinz Fechner kommen auch Betroffene zu Wort:

 

[video:http://www.youtube.com/watch?v=qwPKIXnDpb8]

 

Nun möchten die ProponentInnen des Grassmayr-Tunnels in dessen Begleitbauwerken wieder gleich rücksichtslos vorgehen und die Menschen über viel zu steile Rampen in die Tiefebene schicken.

 

Wer, wie wir, etwas gegen solche Barrieren hat, und auch sonst mit dem durch dieses Projekt drohenden Anwachsen des Autoverkehrs am Südring und in der Innenstadt um bis zu 20.000 PKW pro Tag inklusive dementsprechender Steigerung der Feinstaubbelastung nichts anfangen kann, kommt bitte zur

 

Gehzeug- und Kreativ-Demo
Samstag, 3. November, 11 Uhr
Treffpunkt: Wilten, Anton-Melzer.-Straße, südlich Cineplexx

Infos: http://www.igsuedring.at http://facebook.com/igsuedring/  http://www.a-i-n.org

 

Im Gegensatz zum Fluss ist der Autoverkehr keine Naturgewalt – er kann kontrolliert, reguliert und reduziert werden.
Wenn die StadtplanerInnen nicht wissen, wie, dann muss eben die Zivilgesellschaft den Weg vorzeigen.

Manni Schneiderbauer

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